Flächenverbrauch stoppen!

Die Entwicklung des Flächenverbrauchs in Rheinstetten ist beispiellos. Während die Siedlungsfläche pro Einwohner in Rheinstetten zwischen 2009 und 2019 um 14 m2 wuchs, betrug das Wachstum in gleichgroßen Verdichtungsräumen durchschnittlich lediglich 0,3 m2 je Einwohner. Wir versuchen auf den Verlust wichtiger Flächen aufmerksam zu machen und setzen uns für eine Nettonull beim Flächenverbrauch als verbindliches Ziel ein.

Aktion zum Tag des Bodens 2021

Der 5. Dezember ist Weltbodentag. Die Versiegelung von Flächen vernichtet wertvolle Lebensräume und bedingt starke Hochwasser. Wie bereits im letzten Jahr zeigen die BUND-Aktiven im Rahmen einer großen Aktion Beispiele für den weiterhin ungebremsten Flächenverbrauch. Auch in Rheinstetten liegt der Flächenverbrauch nach wie vor über dem Landesdurchschnitt.

Kirchbühl

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Vier weitere Hektar Neubaugebiet sollen in Rheinstetten im Gewann Kirchbühl entstehen. Die Fläche ist nicht nur für die Durchlüftung des nördlichen Teils von Rheinstetten wichtig. Die magere Wiese in Verbindung mit den Feldgehölzen bietet Lebensraum für zahlreiche Arten. Zudem grenzt das Gebiet an den äußerst wertvollen Rheinbergwald am Gestadebruch, der wegen seines ursprünglichen Charakters und Beständen von seltenen Arten wir der Flatter-Ulme besonders schützenswert ist.

 

 

Detailinformationen zur geplanten Bebauung

Flyer

Gasverdichter

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Die Gasverdichterstation für die Nordschwarzwaldleitung wird mehr als zwei Hektar Fläche im Rheinstettener Hardtwald beanspruchen. Die Naturschutzverbände haben das Vorhaben nicht grundsätzlich abgelehnt, in unserer Stellungnahme haben wir aber zu vielen Punkten kritische Fragen und Bedenken geäußert – auch zur Nachhaltigkeit und zur Notwendigkeit im Rahmen der Energiewende. Dabei wurde uns stets versichert, dass über die Leitung zukünftig grüner Wasserstoff bzw. Grünes Gas strömen wird. Immerhin konnten wir einige Verbesserungen im grundsätzlich guten Ausgleichskonzept erreichen. Unter den vier untersuchten Flächen, stellte die betreffende Fläche am sogenannten Kiesdreieck naturschutzfachlich den geringsten Eingriff dar. Dennoch bedauern wir, dass keine geeignetere Fläche für den Verdichter gefunden wurde (z. B. im nahegelegenen Gewerbegebiet).

 

Erweiterung Messe

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Die sich auf Rheinstettener Gemarkung befindende Fläche der Messe Karlsruhe soll um acht Hektar erweitert werden. Auf der Fläche wird neben zusätzlichen Parkplätzen auch ein 15.000 Quadratmeter beanspruchendes Gebäude entstehen.

Feld- und Wirtschaftswege zu Asphalt

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Auf Antrag der CDU Fraktion beabsichtigt der Rheinstettener Gemeinderat die Asphaltierung von Feld- und Wirtschaftswegen auf einer Gesamtstrecke von bis zu zehn Kilometern. Darunter befindet sich auch ein Weg im Naturschutzgebiet Rheinniederung.

Radschnellweg über die Hardt

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Noch gibt es Bereiche mit klein strukturierter Landwirtschaft, Wiesenflächen und Graswegen auf der Hardt zwischen Karlsruhe und Rastatt. Eine Variante des geplanten Radschnellwegs zwischen Karlsruhe und Rastatt droht nun diese verbliebenen Refugien bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu zerschneiden. Der BUND setzt sich dafür ein, dass eine Route durch die Ortschaften geplant wird, die einen besseren Beitrag zur Mobilitätswende weg vom Auto hin zum Fahrrad leistet und zugleich das Asphaltieren von Graswegen, Wiesen und Feldern vermeidet.

Messehotel

 (Babette Schulz / Babette Schulz)

Bis vor wenigen Jahren lebten hier noch Haubenlerchen, jetzt entsteht hier auf mehr als 8000 Quadratmetern ein Messehotel mit 159 Zimmern. Das Hotel entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft des noch vorhandenen Haubenlerchen-Habitats auf Rheinstettener Gemarkung im Bereich Mittlerer Leichtsand.

Aktion zum Tag des Bodens 2020

Bach West

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Mit den derzeit laufenden Planungen zur Erweiterung der Wohnbebauung in Bach-West, sollen zeitnah 3,9 Hektar Fläche überbaut werden. Vor dem Hintergrund des aktuell stattfindenden Artensterbens halten wir die Planung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet für einen bedauerlichen Fehler. Hinzu kommt, dass die Gemeinde in Bach-West die Ausweisung weiterer 2,6 Hektar Wohnfläche in der Bauleitplanung beantragt hat (derzeitiges SV Gelände).

Lange Pfeiferäcker

Hier soll das bestehende Gewerbegebiet erweitert werden. Die Größe der Fläche beträgt 10 Hektar. Mit dem Verlust der Landwirtschaftlichen Flächen, geht auch hier der Verlust von Lebensraum für Feldvögel und Insekten einher. Untersuchungen zum Artenschutz stehen noch aus.

Unterer Legel

Im Zuge der angestrebten Fusionierung der fünf Rheinstettener Fußballvereine soll hier eine zentrale Sportanlage in Erweiterung der bestehenden TV Fläche erfolgen. Das von der Planung bedrohte Wäldchen an der Gestadekante ist auch Ursprungsgebiet einer wasserführenden Rinne, die sowohl dem Dorfbach, als auch der Holzlach und einer weiteren Schlute Wasser zuführt. Das Gebiet ist vor allem für Amphibien wichtiger Lebensraum.

Baumgarten

 (Ludwig Schulz / Ludwig Schulz)

Derzeit befindet sich hier ein neues Wohnbaugebiet in der Planung. Die Größe der Fläche beträgt 1,55 Hektar. Kritisch ist die Nähe zu einem vorhandenen Vogelschutzgebiet und zu einem Feldgehölz Biotop. Durch den Verlust der Wiesenfläche ist insbesondere der Wendehals betroffen. Auch für mehrere Fledermausarten, die das Gebiet als Jagdrevier nutzen, geht die Fläche verloren.

Erweiterung Kiesabbau Epplesee

 (Babette Schulz / Babette Schulz)

Der Erweiterung des Kiesabbaus am Epplesse werden an dessen südwestlicher Seite weitere 6,8 Hektar Fläche zum Opfer fallen. Darunter auch ein Streuobstbestand mit Magerwiese. Die Naturschutzverbände haben dazu ausführlich aber vergeblich Stellung bezogen.

Hatzeleck II

 (Ludwig Schukz / Ludwig Schulz)

Von der Gemeinde Rheinstetten in die Aufnahme in den Flächennutzungsplan als Gebiet für die Wohnbebauung beantragt. Die Größe der Fläche beträgt 4,5 Hektar.
Der Ausweis dieser Fläche als geplante Wohnbaufläche ist für uns völlig unverständlich. Neben den zu erwartenden erheblichen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser (Wasserschutzgebietszone II/II A) wären eine ganze Reihe weiterer, erheblicher Konflikte mit einer Bebauung verbunden. Die Fläche ist unter anderem wichtige Flugroute für die in der Hardt lebenden Fledermauskolonien und dient als wichtige Verbindung zur Rheinniederung im Tiefgestade. Sie ist zudem Lebensraum der Zauneidechse. Bereits durch die anstehende Bebauung der benachbarten „Neuen Stadtmitte“ ist mit bedenklichen negativen Auswirkungen auf die Fläche durch gesteigerte Freizeitnutzung, Licht und Lärm zu rechnen. Zudem wächst dadurch die Bedeutung des Hatzelsecks für das Mikroklima als verbleibende Frischluftschneise.

Infos zum Thema

Ludwig Schulz

1. Vorsitzender
E-Mail schreiben Tel.: 0049 151 6111 4706

Dr. Karl Hermann Harms

2. Vorsitzender
E-Mail schreiben Tel.: 07242 1857