Worum geht es?
Warum wir uns für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling einsetzen
Der BUND Rheinstetten setzt sich für den Erhalt des Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläulings (Maculinea nausithous) ein. Ein Schmetterling, der leider immer seltener zu finden ist – eine europaweit gefährdete Schlüsselart. Einer der Gründe für seine Gefährdung ist seine starke Spezialisierung. Zunächst einmal braucht der Schmetterling eine Wiese, auf der genug Großer Wiesenknopf wächst. Er ernährt sich von ihm, balzt, paart sich, und schläft auf dem Wiesenknopf. Und er legt schließlich auch seine Eier in den Wiesenknopf. Ohne Wiesenknopf kein Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Als Raupe frisst sich der Bläuling von innen durch die Blüte des Wiesenknopfs und lässt sich schließlich auf die Wiese fallen. Für den Fortbestand der Art ist es unumgänglich, dass die Raupe auf eine Wiese fällt, auf der auch eine von zwei bestimmten Arten von Knotenameisen leben. Wenn dann ein Trupp dieser Kontenameisen an der Raupe vorbeikommt, sind die Ameisen dermaßen von ihrem Geruch entzückt, dass sie die Raupe in ihren Bau tragen. Dort frisst sich unser Bläuling einen, manchmal auch zwei Winter lang satt. Bis zu 600 Ameisenlarven kann eine Raupe den Winter über verspeisen. Im Gegenzug sondert die Raupe ein zuckerhaltiges Sekret ab, welches die Ameisen verzückt und ihr als Tarnung dient. Wenn der Schmetterling dann im Frühjahr aus der Puppe krabbelt, wird es für ihn lebensgefährlich. Seine Tarnung ist futsch und wenn er sich nicht beeilt, aus dem Ameisenbau zu kommen, wird er Ameisenfutter. Die Art ist europaweit gefährdet und extrem anfällig für Veränderungen ihres Lebensraums. Wird die Wiese zum Beispiel zu kurz gemäht, gefällt es dort den Knotenameisen nicht, denn denen ist es im kurz gemähten Gras zu heiß. Und ohne Ameisen kein Bläuling. Auch in Rheinstetten ist der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling selten geworden. Neben Defiziten in der Landschaftspflege hat vor allem die zügellose Baupolitik Lebensräume zerstört (wie zuletzt in der neuen Mitte).
Schritt 1
Die Auswahl eines geeignten Gebietes
Die besten Chancen, einen geeigneten Lebensraum für den Dunklen-Wiesenknopf-Ameisenbläuling zu schaffen, bieten feuchte Wiesen und deren Randbereiche. Wichtig für einen typischen Standort ist, dass die Blüten solange stehen bleiben können, bis die Raupen sich entwickelt haben. Unser Landschaftspflegebiet Holzlach scheint sich zumindest theoretisch sehr gut dafür zu eignen, vor allem, weil wir hier selbst über das Mähregime bestimmen können. Bislang kommt der Große Wiesenknopf dort allerdings nur vereinzelt vor. Die Rote Gartenameise bzw. Rotgelbe Knotenameise konnten wir in dem Gebiet immerhin bereits nachweisen. Ihr Bestand ist in den letzten Jahren offensichtlich sogar gewachsen.
Schritt 2
Förderung des Großen Wiesenknopfs
Unser Vorstandsmitglied Dr. Karl Hermann Harms sammelte im August 2023 in der Flur Deyacker unweit von Neuburgweier eine große Anzahl von Samen des Großen Wiesenknopfs. Nach der erfolgten Herbstmahd in der Holzlach brachten wir den Samen großflächig im Gebiet aus. Wir hoffen dass sich in 2024 ein entsprechender Bestand des Großen Wiesenknopfs in der Holzlach entwickelt.