BUND Ortsverband Rheinstetten

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Auch in Rheinstetten immer seltener

18. Juli 2022

Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist vielleicht nicht der allerschönste Bläuling aber mit Abstand der interessanteste. Leider ist er immer seltener zu finden. Grund dafür ist insbesondere seine starke Spezialisierung. Zunächst einmal braucht der Schmetterling eine Wiese, auf der genug Wiesenknopf wächst. Er ernährt sich von ihm, balzt, paart sich, und schläft auf dem Wiesenknopf. Und er legt schließlich auch seine Eier in den Wiesenknopf. Ohne Wiesenknopf kein Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Als Raupe frisst sich der Bläuling von innen durch die Blüte des Wiesenknopfs und lässt sich schließlich auf die Wiese fallen. Für den Fortbestand der Art ist es unumgänglich, dass die Raupe auf eine Wiese fällt, auf der auch eine von zwei bestimmten Arten von Knotenameisen leben. Wenn dann ein Trupp Rotgelber Kontenameisen an der Raupe vorbeikommt, sind die Ameisen dermaßen von ihrem Geruch entzückt, dass sie die Raupe in ihren Bau tragen. Dort frisst sich unser Bläuling einen, manchmal auch zwei Winter lang satt. Bis zu 600 Ameisenlarven kann sie den Winter über verspeisen. Im Gegenzug sondert die Raupe ein zuckerhaltiges Sekret ab, welches die Ameisen verzückt und ihr als Tarnung dient. Wenn der Schmetterling dann im Frühjahr aus der Puppe krabbelt, wird es für ihn lebensgefährlich. Seine Tarnung ist futsch und wenn er sich nicht beeilt, aus dem Ameisenbau zu kommen, wird er Ameisenfutter. Die Art ist europaweit gefährdet und extrem anfällig für Veränderungen ihres Lebensraums. Wird die Wiese zum Beispiel zu kurz gemäht, gefällt es dort den Knotenameisen nicht, denn denen ist es im kurz gemähten Gras zu heiß. Und ohne Ameisen…
Auch in Rheinstetten ist der Dunkle Wiesenknof-Ameisenbläuling selten geworden. Neben Defiziten in der Landschaftspflege hat vor allem die zügellose Baupolitik Lebensräume zerstört (wie zuletzt in der Neuen Mitte).

Zur Übersicht